Nachhaltigkeit bei Betrieb und Beschaffung: Glühbirne mit Pflanze statt Birne in Landschaft.

Nachhaltigkeit vor Ort

Betrieb & Beschaffung

Durch die Gestaltung der eigenen Arbeits­räume und Arbeitsweise nimmt die Gothaer Einfluss auf den eigenen ökolo­gischen Fußabdruck und den ihrer Lieferanten. Dies geschieht durch die Einbeziehung sozialer und ökologischer Kriterien beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen.

Nachhaltigkeit vor Ort

Der Corporate Carbon Footprint der Gothaer.

Basis: Der Corporate Carbon Footprint der Gothaer

Der Corporate Carbon Footprint ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung einer weiterführenden Klimaschutz­strategie. Auf der Basis dieser Analyse können Reduktions­potenziale und -hebel identifiziert, entsprechende Maß­nahmen zur Reduktion entwickelt und eine ambitionierte Klimaschutz­strategie erarbeitet werden.

In einem ersten Schritt wurden 2020 die Emissionen erhoben und bilanziert. Die erste Bilanz basiert auf den Daten von 2018 und umfasst die Emissionen am Hauptsitz in Köln, an dem 2018 circa 3.000 Mitarbeitende tätig waren. Zukünftig wird jährlich eine Bilanz erstellt und nach und nach werden weitere Standorte in die Bilanz aufgenommen. Der aktuelle Geltungsbereich der CO2-Bilanzierung umfasst 55 Prozent der Bilanz des Gothaer Konzerns. Für die Klimabilanz 2019 des Campus Köln gehen wir von Scope 1 Emissionen i.H.v. ~ 6.400 t CO2e aus. Nach Abschluss der laufenden Verifizierungsphase werden wir die Ergebnisse veröffentlichen und weitere Emissionstreiber inkludieren.

Die Gothaer arbeitet mit ClimatePartner als Berater zusammen, der auch bei der Auswahl geeigneter Klimaschutzprojekte unterstützt. Die Verifizierung der CO2-Bilanz und Klimaneutralität erfolgt über den TÜV Nord.Mehr...

Die Erstellung der Klimabilanz erfolgt nach dem GreenhouseGas Protocol (GHG Protocol). Das GHG Protocol ist ein international anerkannter Standard für die Bilanzierung von Unternehmens­emissionen. Er wurde durch das World Resources Institute (WRI) und den World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt.

Die Bilanz für das Jahr 2018 hat einen Ausstoß von 19.690 Tonnen CO2 (inklusive zehn Prozent Sicherheitsaufschlag) ergeben. Berücksichtigt wurden dabei der Verbrauch von Energie (Strom und Gas), Wasser, der Verkehr (Dienstreisen inklusive Flug/Bahn/Mietwagen, Dienstwagennutzer, Pendlermobilität), Papier und Druckerzeugnisse sowie Kühlmittelabgänge.

Das GHG Protocol unterteilt die Emissionen in Scopes (Bereiche), nach denen die Erfassung erfolgen muss.

In Scope 1 werden alle CO2-Emissionen ausgewiesen, die direkt durch das bilanzierende Unternehmen gesteuert werden können. Hierunter fallen die Verbrennung fossiler Brennstoffe (mobil und stationär), CO2-Emissionen aus chemischen und physikalischen Prozessen sowie Kältemittelleckagen aus Klimaanlagen.

In Scope 2 werden indirekte CO2-Emissionen ausgewiesen, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe während der Produktion von Strom, Wärme, Kälte und Dampf bei externen Energieversorgern verursacht werden. Durch den Ausweis in einer separaten Kategorie wird eine Doppelzählung beim Vergleich von CO2-Emissionen unterschiedlicher Unternehmen vermieden.

Alle übrigen CO2-Emissionen, die nicht der direkten unternehmerischen Kontrolle unterliegen, werden in Scope 3 ausgewiesen. Hierunter fallen zum Beispiel CO2-Emissionen, die mit Produkten und Dienst­leistungen verbunden sind, die durch das bilanz­ierende Unternehmen in Anspruch genommen oder verarbeitet werden. Hinzu kommen CO2-Emissionen, die mit der Nutzung verkaufter Produkte und Dienstleistungen verbunden sind, wenn dabei direkte CO2-Emissionen verursacht werden.

Die Emissionen aus Scope 1 und 2 müssen erfasst werden. Unternehmen ist die Erfassung von Scope 3 frei­gestellt. Die Gothaer hat sich dazu entschlossen, auch im Scope 3 wesentliche Emissionsquellen in ihrer Bilanz zu berücksichtigen und sich das Ziel gesetzt, 95 Prozent der Emissionen zu erfassen.

Windkrafträder auf einem Berg.

Klimaneutralität durch Unterstützung von Klimaschutzprojekten

Die Gothaer arbeitet bei der Auswahl der Klimaschutzprojekte mit ClimatePartner zusammen und gleicht die entstandenen Emissionen der Hauptverwaltung durch Klimaschutzprojekte in den Bereichen der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien aus.

Klimaneutralität beschreibt den Prozess der Berechnung und Minderung der Emissionen sowie Kompensation solcher Emissionen, die sich nicht durch technische oder sonstige Maßnahmen vermeiden lassen. Ein Produkt oder ein Unter­nehmen wird somit nicht als frei von CO2 dargestellt, stattdessen werden die anfallenden Emissionen durch die Unterstützung unterschied­licher Klimaschutzprojekte kompensiert.

Der Mechanismus des CO₂-Ausgleichs gründet auf der Tat­sache, dass sich Treibhausgase gleichmäßig in der Atmo­sphäre verteilen und die Treibhausgaskonzentration somit überall auf der Erde in etwa gleich ist. Deshalb ist es für die globale Treib­hausgaskonzentration und den Treib­haus­effekt unerheblich, an welchem Ort auf der Erde Emissionen ver­ur­sacht oder vermieden werden. Emissionen, die lokal nicht ver­mieden werden können, können daher durch Klima­schutz­maß­nahmen an einem anderen Ort rechnerisch ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich erfolgt durch Klimaschutzprojekte.Mehr...

Darüber hinaus zahlen Klimaschutz­projekte auf eine nach­haltige Entwicklung in den Projektländern ein und leisten einen Beitrag zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, indem sie beispielsweise Biodiversität schützen oder zur Bildung der lokalen Bevölkerung beitragen.

Unter dem nachfolgenden QR-Code oder über ClimatePartner können Informationen über die Höhe des Ausgleichs, sowie über die Klimaschutzprojekte im Detail eingesehen werden.

Klimaneutralität durch Unterstützung von Klimaschutzprojekten.

Klimaschutzprojekte der Gothaer

Die Gothaer Versicherung unterstützt das Projekt Windenergie in Sidrap, Indonesien.

Ausbau der Windkraft in Indonesien

Die Gothaer unterstützt das Projekt Windenergie in Sidrap, Indonesien.

  • Verifiziert von Carbon Check (India) Private Ltd.
  • Projektstandard: Gold Standard VER (GS VER)

Der Anteil erneuerbarer Energien in Indonesien ist im Vergleich zu dem vorhandenen Potenzial noch sehr gering. Weniger als ein Drittel des Stroms wird aus erneuerbaren Quellen ge­won­nen, ein verschwindend geringer Teil davon aus Wind­kraft. Zudem ist das Land wegen des steigenden Ver­brauchs ab­hängig von Stromimporten. Die Unterstützung aus unserem Klima­schutz­projekt ermöglichte den Bau und Be­trieb eines Wind­parks in der Nähe der Dörfer Mattirotasi und Lainungan im Watang Pulu Subdistrict, Sidrap Regency in der Provinz Süd-Sulawesi. Die Anlage besteht aus 30 Turbinen und hat eine Gesamtleistung von 75 MW. Das Kraftwerk erzeugt durch­schnitt­lich 253 GWh pro Jahr, die in das nationale Strom­netz Indo­nesiens eingespeist werden. Das Projekt trägt dazu bei den Anteil erneuerbarer Energien am indonesischen Ener­gie­mix zu erhöhen und reduziert gleichzeitig die Ab­hängig­keit von Stromimporten. Zudem hat es mehrere po­si­tive Aus­wirkungen auf die nachhaltige Entwicklung in der Region.

Wie funktioniert Klimaschutz mit Windenergie?

Da Energie aus Wind ohne fossile Brennstoffe erzeugt wird, gilt sie als emissionsfrei. Der Ausbau erneuerbarer Energie­er­zeugung ist essenziell, um die globale Erwärmung auf­zu­halten und langfristig die Energieversorgung zu sichern. Die Menge der eingesparten Emissionen in einem Wind­kraft­projekt wird anhand der so genannten Baseline-Methode berechnet: Wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie mit dem üblichen Strommix der Region verursachen?

Beitrag des Klimaschutzprojekts zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs):

Beitrag des Klimaschutzprojekts zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs).