Große Ambitionen, kleines Budget
Auf der einen Seite sind Studenten die akademische Zukunft des Landes, auf der anderen verlassen sie gerade erst das „Nest“ und stehen vor einem völlig neuen Leben. Was macht die Zielgruppe aus?
Die meisten Studenten tummeln sich in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Dem Statistischen Bundesamt ( Destatis ) zufolge waren im Wintersemester 2020/2021 mehr als 1,1 Millionen Studenten in diesen Fächern eingeschrieben. Mit mehr als 780.000 Studenten folgen die Ingenieurswissenschaften auf den zweiten Platz, die Geisteswissenschaften mit 326.000 folgen auf Platz 3. Insgesamt sind mehr als 2,9 Millionen Studenten an deutschen Universitäten eingeschrieben.
Derzeit ist außerdem ein starkes Wachstum der Psychologie-Studenten zu beobachten. Im Wintersemester 2019/2020 waren knapp 91.000 Studenten in dem Fach eingeschrieben. Zum Vergleich: Im Wintersemester 2015/2016 waren es laut Destatis 71.000. Deutschlandweit beträgt der Anteil derjenigen, die eine Hochschulreife erreicht haben, etwa 33,5 Prozent aller Arbeitnehmer. 18,5 Prozent haben einen Hochschulabschluss erlangt. Destatis zufolge wächst die Zielgruppe rapide.
Wieviel Geld Studenten tatsächlich zur Verfügung steht, hat die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks aufgedeckt. Der durchschnittliche Student ist 24,7 Jahre alt, ledig, und absolviert ein Vollzeit-Studium. Im Schnitt verdient er 918 Euro im Monat – wobei hier Ausnahmen möglich sind. So haben die einen Studenten vielleicht ein Budget von über 1.100 Euro, andere von unter 700 Euro. Allein für die Miete geben Studenten rund 35 Prozent ihrer finanziellen Mittel aus. Posten wie Ernährung (168 Euro), Kleidung (im Schnitt 42 Euro) und die Fortbewegungsmittel (94 Euro) kommen hinzu.
Es kann demnach nicht verwundern, dass sechs aus zehn Studenten (61 Prozent) auf Nebenjobs zurückgreifen, um das finanzielle Polster zu stärken. Durchschnittlich verdienen sie 384 Euro im Monat. Viele von ihnen können jedoch auch auf elterlichen Beistand hoffen. Ein Großteil der Studenten kommen gar aus einer Familie mit akademischem Hintergrund. Rund 52 Prozent haben mindestens ein Elternteil, das ebenfalls studiert hat.
Studenten, die neben ihrem Studium einen Job bewältigen, müssen darauf achten, den Grundfreibetrag nicht zu überschreiten. Steuerklassen.com zufolge beträgt dieser aktuell 9.744 Euro pro Person. Dementsprechend können Studenten 812 Euro im Monat verdienen, die steuerfrei bleiben. Zu viel gezahlte Steuern können sie sich dann über die Einkommenssteuererklärung zurückholen. Weiterhin gilt es für Studenten auf die Minijobgrenze von 450 Euro pro Monat zu achten. Diese kann darüber entscheiden, ob steuerliche Abzüge und Beiträge für die Krankenversicherung greifen. Weitere Informationen zu Ferienjobs und Steuerfragen für Studenten finden Interessierte auf dem Gothaer Maklerblog.
Während die Millennials sich langsam aus den deutschen Universitäten verabschieden und ins Berufsleben eintreten, rücken zunehmend die sogenannten „Zoomer“ nach, auch Generation Z genannt. In dieser Zielgruppe befinden sich vorrangig die zwischen 1997 und 2010 Geborenen. Sie sind mit Digitalisierung und Social Media aufgewachsen, verbringen viel Zeit im Internet und kennen sich dort für gewöhnlich hervorragend aus.
Laut dem BU-Profi Guido Lehberg ist es für Vermittler, die digital agierende Zielgruppen erreichen wollen, unabdingbar, ebenfalls in der digitalen Welt vertreten zu sein. „Eine Homepage (und im besten Falle eine Facebook-Seite) helfen dem Makler, für seine jungen Kunden sichtbar zu sein“, verrät er im persönlichen Gespräch auf dem Gothaer Maklerblog. Weiterhin sehen junge und gesunde Studenten oftmals die Notwendigkeit bestimmter Versicherungen nicht, zum Beispiel dann, wenn es um Berufsunfähigkeit geht. „Viele bauen sich da eine Art Mauer auf und verstecken sich“, erklärt Lehberg. Zuletzt spielt auch die Finanzlage eine Rolle: Studenten haben generell nicht so viel Geld übrig, um sich umfassend mit Premiumprodukten einzudecken.
Um herauszufinden, welchen Risiken Studenten unterliegen, müssen verschiedene Differenzierungen her. Einerseits kommt es klar auf das Fach an, das ein Student gewählt hat. Sportstudenten beispielsweise haben ein größeres Risiko, sich körperlich zu verletzen, als etwa Kunstgeschichts- oder Jurastudenten. Ein großer Faktor, der bei Erkrankungen von Studenten eine Regel spielt, ist die psychische Gesundheit. So zählte das Wissenschaftsmagazin Forschung und Lehre 2019 unter anderem die Abkopplung vom familiären Umfeld, den häufig zu Studienbeginn stattfindenden Umzug und das Erlernen eines umfangreichen neuen Skillsets als Risikofaktoren für die physische Gesundheit auf. Weiterhin berichtet das Magazin, dass die Quote von Studierenden, die an einer psychischen Störung erkrankten, bei 20,3 Prozent liegt. Ähnliche Ergebnisse liefert eine international durchgeführte Studie der Columbia University New York, nach der 35 Prozent aller Studenten bereits an einer psychischen Erkrankung leiden. 31 Prozent haben mit einer akuten Erkrankung zu kämpfen. Das berichtete das Ärzteblatt .
Vor dem Hintergrund, dass psychische Erkrankungen für einen immer größeren Anteil der Arbeitsausfälle in Deutschland verantwortlich sind, ist es auch für Studenten wichtig, sich frühzeitig abzusichern. Die Gothaer hat dafür mehrere mögliche Versicherungslösungen. Weitere Informationen dazu erhalten Interessierte im Themenspezial Berufsunfähigkeit sowie im Gothaer Maklerportal .
Autor
Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.